Assoziationsverkabelung
und die Cyborgs
Eine
real-virtuelle Welt oder anders herum, nämlich eine virtuell-reale?
Unser Wahrnehmungsvermögen wird sich
immer mehr erweitern.
Wir
werden mit entsprechenden Sensoren Reize fühlen, die andere nicht spüren.
Wie
wird sich hierbei der chip-getunte Mensch (3, 7) verändern?
Vorteile
und beschwerliche Nebenwirkungen stellen sich ein. Langzeitergebnisse besitzen
wir noch nicht.
Die Umwandlung von Reizsignalen für
Menschen, denen eine Sinneswahrnehmung fehlt und die die entsprechenden
Reizsignale in anderer Form aufnehmen, ist kein Weg zur Vervollkommnung.
Es
wird jedoch sicherlich ein unbeschreiblich beglückendes Erlebnis der anderen
Art sein, die Welt mit erweiterten Sinnen zu erleben. Der Blinde kann plötzlich
mit Tönen sehen, was er - nur in beschränktem Maß - schon vor dem Cyborg-Tuning (2) auf der
Wirklichkeitsebene vollbrachte.
Als
ich einen meiner blinden Freunde vom Bahnhof abholte, fragte er: "Hat
die junge Frau vor mir blonde lange Haare? Sie saß im Zug neben mir und ich
hörte ihr beim Kämmen der Haare zu."
Im Gehirn entsteht eine
Gesamt-Vorstellung über die ankommenden Sinneseindrücke.
Der
Blinde bildet sich seine Vorstellung wohl vorwiegend über Tastsinn und Hörsinn.
Er kann z.B. Töne statt Farben verwerten und formt sich daraus sein ‚Ton-Bild’
von der Realität.
Die
Verarbeitung geschieht mittels für andere Funktionen im Gehirn bestimmten
Zentren.
Die
für die Verarbeitung in den ursprünglich vorgesehen Zentren – zum Beispiel für die Bildgebung - sind beim
Blinden zum Teil nicht in vollem Umfang entwickelt. Traumhaft wäre es, wenn
sich durch ein Training irgendwann die Nachentwicklung einstellen würde.
Das Wahrnehmungsvermögen zu steigern, ist
ein Menschheitstraum.
Selbsternannte
"Bodyhacker" (2) lassen sich Sensoren für UV-Licht oder Magnetfelder
implantieren.
Für
Patienten mit defekten Sinnesorganen sind diese Bodyhacker-Funktionen vielversprechend.
Trotzdem, hier ist Vorsicht geboten!
Ist denn der Körper wirklich durch und durch fehlerhaft oder bringen wir
unseren Körper mit Maschinen unter Druck und aus dem Gleichgewicht wie
fanatische Politiker das Land mit seltsamen Ideen?
Besteht
die zukünftige Lebensform darin, ein Mischwesen aus lebendigem Organismus und
Maschine zu sein?
Wo
bleibt das zukünftige Ich-Sein?
Wer würde nicht gerne grüne Wiesen entdecken und die weite Landschaft genießen? |
Im schweizerischen Lausanne trafen sich
am 7. Oktober 2013 Vertreter von mehr als 130 Organisationen, um über
Zusammenarbeit und Strategie des “Human Brain Project” zu verhandeln.
Ziel
des Projekts ist es, mentale Störungen und psychische Leiden zu verstehen und
zu behandeln. Gleichzeitig dient das "Human Brain Projekt" auch dazu,
neue Computersysteme zu entwickeln, deren Funktionsweise dem menschlichen
Gehirn ähneln.
Anhand von 'Modellen' (13) will man
Einblick in unser Denken gewinnen.
Wir
überschreiten mit dem Verpflanzen von Technik ohne medizinischen Zweck eine
ethische Schwelle.
Die
Vorstellung von etwaiger virtueller Fremdbeeinflussung (1) und allzu viel
Silikon im menschlichen Körper - diesem zukünftigen cybernetic organism - lässt ein leichtes Gruseln
auftauchen.
Unsere Welt gerät ins Schwanken zwischen
Verdichtung und Weite im Denken und Fühlen.
Unsere
Hirnzentren sind zunehmend verwoben und mit Assoziationen verdichtet wie bei
autistischen Kindern (8 - 11). Autisten sind irritiert durch zuviele
assoziierende Connectome im Gehirn. Da existiert ein verdichtetes
‚Nerven-Verbindungskabel-Gewirr’.
In
Studien fand man, dass in autistischen Gehirnen von Kindern die höchste
funktionelle Konnektivität im visuellen Kortex und extrastriär, in Bereichen,
wo es um Sicht geht, vorhanden ist und im Schläfenlappen.
Diese
Bereiche spielen eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung und Zuordnung
des sensorischen Inputs.
Noch zur Ergänzung: Manche Menschen - ich denke vorwiegend an Menschen mit ASD (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) - verarbeiten visuell, selbst wenn eine Aufgabe nicht visuell ist (12).
Störanfälligkeit
des Gehirns
Bei einem Zuviel an Input -
wenn zu viele Signale real oder virtuell auf der 'Gehirn-Speicherplatte des menschlichen Empfängers' ankommen -
treten Störungen auf wie beim Rundfunkempfänger (14). Die Folge ist ein Sehnen
nach menschlich empathischer Kommunikation im Kleinen.
Reagiert der Mensch wie ein
Planetensystem?
Raum
und Zeit sind ein Spielfeld mit schwarzen Löchern und mit einem enormen Bestand
an zufälligen Signalen. (15). Der menschliche Körper absorbiert enorm viel
davon. Wir bedürfen deshalb der Langeweile und des Nichts.
Da
besinnt sich mancher wieder darauf, wie schön es ist, bescheiden das Leben mit
seinen lieb gewonnenen Mitmenschen zu teilen und bei sich selbst wieder anzukommen. (4, 5, 6).
Raum, Zeit und die Gravitation.
Vielleicht
kommen wir irgendwann im Nichts an. Das Nichts ist gefüllt von pulsierender
Wahrscheinlichkeit. Aus diesem Zustand entstehen Handlungsabläufe. Die Welt und
das Nichts bestehen aus einem Raster aus Raum- und Zeitpunkten.
Raum Zeit und Gravitation hängen
zusammen.
Da
verkrümmen sich Raum und Zeit bei der Schwerkraft (15, 16). Wir müssen uns auf
den heiligen Gral der Physik hinbewegen, um die Quantenphysik und die Rätsel des
Universums zu lösen.
Das Gehirn lässt sich bis zu einem bestimmten Grad
mit dem Universum vergleichen. Im Kleinen steckt das Große und umgekehrt.
Die
Geheimnisse der lebenden und toten Mikro- und Makro-Welten – einschließlich der menschlichen ‚Gehirn-Welten’ - lassen sich vielleicht irgendwann enträtseln, wenn
wir in zehn Dimensionen rechnen und denken können. Wenn denn zehn Dimensionen
ausreichen werden (17). Ich gerate ins Schwärmen. Ich liebe nämlich die menschlichen Gehirne und die Mathematik.
Sortieren der Wahrnehmung
Damit
die Innovationen, unsere Vorstellungen, unsere Träume und Alpträume sich auf
einem zuträglichen Boden der Menschlichkeit analysieren und sinnvoll
selektieren lassen, brauchen wir sehr gut ausgebildete und fürsorgliche Menschen
– speziell Lehrer (18) - und wir müssen Strategien und Schutzräume finden, die
uns vor der Informationsflut bewahren.
Furcht
vor dem virtuellen Fremden sogar im Schlaf?
Der Saurier besaß bereits ein Stammhirn. Beim Menschen und allen Säugetieren
und Vögeln ist das Stammhirn die 'Funk-Zentrale' für lebensnotwendige autonome (von selbst ablaufende) Mechanismen - zum Beispiel für das Atmen. Im Stammhirn entstehen auch unserer Träume.
Könnten
nun gar Fremde in unseren Schlaf eindringen? Könnte uns das Virtuelle
beherrschen, indem es in unser Unterbewusstsein eindringt oder gar unsere
Gedanken stiehlt? (21)
Realitäts-Check
Es
ist sinnvoll und einleuchtend , dass das 'vernünftige und zeitgemäße' Großhirn über seine
Verknüpfung (Connectome, siehe Link 22) mit den Sinnesorganen (Augen, Ohren,
Geruchssinn usw.) fortwährend die vom uralten Stammhirn ausgehenden Signale
überprüft. Somit wird vom Hirnstamm signalisierter ‚Unsinn’ eliminiert oder ins
‚Unbewusste’ verdrängt.
Nachts
fahren die Sinnes-Sendezentralen ihre Leistung herunter.
Jetzt wird es gefährlich und spannend. Hoffentlich gerät nichts außer Kontrolle.
Das Großhirn ist mit weniger Unterstützung und Rückmeldung jetzt im Einsatz und auf die gesammelten Erinnerungen angewiesen.
Zusätzlich vermengen sich Unter- oder Unbewusstes (Verdrängtes) mit dem vom Hirnstamm produzierten Datensalat.
Dann beginnen wir ganz intim und ohne Tabus zu träumen.
In unseren Träumen suchen wir Lösungen und können sie auch finden.
Jetzt wird es gefährlich und spannend. Hoffentlich gerät nichts außer Kontrolle.
Das Großhirn ist mit weniger Unterstützung und Rückmeldung jetzt im Einsatz und auf die gesammelten Erinnerungen angewiesen.
Zusätzlich vermengen sich Unter- oder Unbewusstes (Verdrängtes) mit dem vom Hirnstamm produzierten Datensalat.
Dann beginnen wir ganz intim und ohne Tabus zu träumen.
In unseren Träumen suchen wir Lösungen und können sie auch finden.
Wir
wissen alle, dass wir im Traum - mehr oder weniger locker - für die Realität taugliche Lösungen erzeugen.
Wir können sogar, während wir träumen, uns selbst – wohl wissend, dass wir träumen – analysieren.
Jeder Mensch ist in der Lage, diese Fähigkeit zu üben.
Ich kenne jemanden, der sich im Traum sagt:
"Du bist nicht bei Google plus. Diesen Artikel, den du siehst, träumst du gerade. Du kannst jetzt nichts speichern!"
Unser
Innenleben wird zu einem offenen Buch.
Wir können sogar, während wir träumen, uns selbst – wohl wissend, dass wir träumen – analysieren.
Jeder Mensch ist in der Lage, diese Fähigkeit zu üben.
Ich kenne jemanden, der sich im Traum sagt:
"Du bist nicht bei Google plus. Diesen Artikel, den du siehst, träumst du gerade. Du kannst jetzt nichts speichern!"
Nein! Nicht einmal im Traum lässt sich jemand zum willenlosen Cyborg transformieren. (Foto: Dr. Anne Zehentbauer, cc-by name) |
Inzwischen
können Forscher bereits die Bilder, die während eines Traums entstehen, bei einem im Magnetresonanztomografen liegenden Träumer anhand der aufgefangenen
Hirn-Signale rekonstruieren . Sogar verborgene Absichten und Pläne lassen sich
entschlüsseln (21).
Unser
Verhalten kann über das Gehirn beeinflusst werden.
Die Forschungsbehörde
DARPA des amerikanischen Verteidigungsministeriums entwickelte einen Helm über welchen "mikroprozessorgesteuerte
Ultraschall-Kanonen in die Gehirnaktivitäten von Soldaten eingreifen. Die
Schallwellen durchdringen die Schädeldecke ....“ (21).
Diese behelmten Soldaten scheinen dann keine Furcht mehr zu kennen? „Stress, Angst und
Schmerzempfindungen werden blockiert.“ (21)
Weg
mit jeder Art von Fremdsteuerung!
Rückzug, Muse, Langeweile als Heilmittel, um wieder zur
Besinnung zu kommen?
Wir
sollten an jedem Ort - sogar in Schulen
und Fabriken und natürlich zuhause - lernen, Muse und Langeweile zu
pflegen.
Am
Schul-Pausenhof oder in der Fabrik (in der Kantine) ist leider noch nicht
genügend Ruhe und Entspannung eingekehrt. Dort gelingt Entspannung und Rückkehr
des malträtierten Selbst zum eigenen Ich kaum.
An
diesen angeblichen Orten des freien Seins und der spielerischen und oralen
Triebbefriedigung kommt es offensichtlich nicht zur Entspannung, sondern eher
zur Entladung von Gefühls-Staus. Da misst sich mancher Mensch - ähnlich einem Rind,
wenn auch nicht mit Hörnern - an seinem Gegenüber.
Diese
Unruhe auf den Pausenhöfen und in Kantinen ist vergleichbar mit der Aufregung
in den Ställen von eingepferchten Rindern.
Den
Rindern werden die Hörner entfernt, damit sie sich bei auftretenden aggressiven
Entladungen nicht gegenseitig verletzen können.
Leider irgendwann umprogrammiert!
Irgendwann
- apathisch geworden - lässt so ein Rindvieh, auf wackeligen Beinen stehend, alles mit
sich geschehen und frisst jedes Futtermittel in sich hinein......
Mit Offenheit und Neugier lässt sich die Welt erforschen. |
Liebe
LeserInnen,
Sie
müssen sich jetzt gar nicht erst vorstellen, dass es sich irgendwo um
Verhaltensweisen von chip-getunten und Helme tragende Rindern oder Menschen
handeln könnte.
Ist
dieses Zuviel an Anpassung in unserer Zeit nicht auch schon ohne Einflussnahme über mikroprozessor-gesteuerte
Ultraschall-Kanonen schrecklich genug?
„Let's speak brainese!“ (20)
Lassen
wir die natürlichen Nervenverbindungen (Connectome, siehe Link 19) im gesunden
menschlichen Gehirn walten!
Wir sollten der gesunden Hirnaktivität und den Nervenfaserbündeln einen freien Lauf gestatten.
Wir sollten der gesunden Hirnaktivität und den Nervenfaserbündeln einen freien Lauf gestatten.
_____________________
Dr. Anne Zehentbauer http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/
_____________________
Dr. Anne Zehentbauer
_____________________
#cyborgs #Träume #Quanten
#research
#autismus
#Shaun_Tan #autismus #Blindheit
#Psychoanalyse
#Medizin
#Forschung #neurophysiology #neuroscience #autistic_children
___________________
(1)
Cyborgs sind Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine.
(3) Cyborg
(4) Shaun Tan
The Arrival –
DiGiTALFiNAL
(5) Shaun Tan ( The
arrival)
(6) Shaun Tan
(7) Neurone und
Computerchips - Peter Fromherz
(8) new studies find
that the brains of autistic children aren't underconnected, as scientists have
long believed - instead, they're functionally hyperconnected overall:
(8)Gehirnbahnen
von autistischen Kindern sind überraschenderweise übermäßig verwoben
('hyper-connected')
(9)Read more here:
(10) Journal paper #1
here:
(11) Journal paper #2
here:
(12) Brains of autistic
children
(13)
Neurotechnologie: Geklautes Gedankengut?
(14)
Helmholtz und die elektromagnetischen Wellen
(15)
Ein körniges Weltall lässt Quantenschaum brodeln (Doku)
(16)
Medieninformatik / Onlinestudiengang
(17)
Neues System für Quantensimulation vorgeschlagen
(18) Teachers day
(19) Human Connectome
(20) Let's speak
brainese
(21) Alarm der Traumwelt
(22) Assoziationsverkabelung
/ Connectome
(22) https://plus.google.com/111634746643816111742/posts/BaBR78zNZyL
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen