Web-Lernen
Was ist Web 2.0 / Social Media?
Weblernen ist ein
aktiver, halbwegs zielgerichteter Vorgang.
Der User im Web 2.0
sucht, findet, verirrt und verwirrt sich oder wird sich Informationen, die
geeignet erscheinen mögen oder auch nicht, herausziehen.
Der Web-Effekt?
Die positive oder
negative Wirkung eines derartigen Lernens ist nicht vorhersehbar.
Ein internationales und äußerst engagiertes Forscher-Netzwerk setzte Ijad Madisch in Gang mit
seinem Mashup eines sozialen Media-Netzwerks für Mediziner und Forscher aus verwandten Fachbereichen.
Ijad Madisch verwirklichte seinen Gedanken 'Give meaning to data’ (8).
Die Tatsache, dass sich jetzt Forscher ohne Grenzen grenzenlos über medizinische Vorgehensweisen austauschen und sich im Notfall äußerst rasch gegenseitig helfen können, begeistert. Es wurde auch höchste Zeit für diesen Schritt.
Ijad Madisch verwirklichte seinen Gedanken 'Give meaning to data’ (8).
Die Tatsache, dass sich jetzt Forscher ohne Grenzen grenzenlos über medizinische Vorgehensweisen austauschen und sich im Notfall äußerst rasch gegenseitig helfen können, begeistert. Es wurde auch höchste Zeit für diesen Schritt.
Die Lern-Praktiken
sind – je nach User-Eigenschaft und Medienkompetenz unterschiedlich.
Bei so einer
Web-Exkursion beginnt vielleicht eine Suche nach Paris, aber über einen seinen Neigungen entsprechenden Link landet der User in
Petersburg.
Die Lern-Praktiken sind – je nach User-Eigenschaft und Medienkompetenz unterschiedlich. |
Abhängig ist das
Web-Lernen von den Technologien im "Web 2.0"
Es gibt
nicht-formelle und formelle Lern- und Lehr-Szenarien (6).
Für welche sich der
User mehr begeistern kann, darf er selbst herausfinden und die 'artgerechte' Lern-Dosis, seine Neigungen und seine Ziele muss er selbst erkennen (7).
Für welche Lern- und Lehr-Szenarien sich der User mehr begeistern kann, darf er selbst herausfinden und die 'artgerechte' Lern-Dosis, seine Neigungen und seine Ziele muss er selbst erkennen. |
Das Leben im
digitalen Zeitalter beinhaltet on- und offline einen Crossmedia-Lern-Mix aus
formellen und nicht-formellen Lern-Anteilen.
Zusätzlich findet
Offline-Austausch von Mensch zu Mensch statt - also Lernen zum Anfühlen.
Geben Sie die Zügel
für Ihre Lebens- und Lern-Komposition nicht aus der Hand.
Das ist nicht ganz
einfach. Es fehlt die Web-Lern-Kompetenz.
Sie könnten vom Web
2.0 überschwemmt werden.
Ein Web 2.0 -
Führerschein wäre zu empfehlen.
Ein
Internet-Führerschein wird bereits von Fernakademien angeboten, aber leider
noch kein Web 2.0-Führerschein.
Wer die
Gefährlichkeit des Web 2.0 erkennt, der ist weniger beim Web-Lernen verletzbar.
Wer die Dunkelheit
kennt, der kennt die Gefahren, die im Dunkeln lauern.
- Zur Beruhigung: Im
Mittelpunkt des "Web 2.0" steht allemal der User, falls er Social
Media als user-zentriert erkennt.
- Zur Warnung: Das
Web 2.0 ist verkehrsreich wie eine Kreuzung in einer Großstadt und offen wie
ein Irrgarten.
Die offene
Hyperlink-Struktur ohne Zugangsschwellen führt dazu, dass mancher User sich
mangels Kompetenz - wie schon erwähnt - in den Spinnfäden des Web 2.0 verirrt.
Er mag sich gar gefangen
fühlen wie in einem Irrgarten und Gefahren wittern - vorhanden oder nicht.
Hikikomori-Symptome
(1) sind dann ebenfalls im Anflug.
Wieviele Leser
treiben sich wohl an Wochenenden noch mittags auf Social Media-Marktplätzen im
Schlafanzug wie Hikikomori-Kranke herum?
Bei Social Media gibt es kein 'objektives' Zentrum und keine hierarchischen Gliederungen der Inhalte.
Diese 'objektiven'
Zentren und hierarchischen Gliederungen gibt es auch im wirklichen Leben nicht
überall - leider oder Gott sei Dank?
Ist es nicht
spannend, wo uns unser Interesse hinführt?
Der User im Netz
erfährt, entscheidet, verändert und treibt im Netz voran.
Social Media mit
seinen vielseitigen Stimmen – getrieben von persönlichen und fachlichen
niedrigschwelligen Impulsen und Interaktionen – stößt oder rempelt den User an
und fordert Userverwandlung.
Veränderung des Menschen zur Kreatur ohne Rückgrat? |
Franz Kafka würde
heutzutage von Gregor Samsas Web-Käfer-Verwandlung sprechen (3). Gregor hatte
sich während seiner Arbeit zur „Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand“
entwickelt. In seiner Freizeit studiert er Fahrpläne. Gregor Samsas auszehrende
Tätigkeit war von einem „nie herzlich werdenden menschlichen Verkehr“
gekennzeichnet, was ihn völlig verbraucht und verändert hatte.
Auf dem Social
Media-Marktplatz begegnet der User virtuell Menschen, die vermeintlich
vorgegebene Rollen inne haben und sich verändern.
Sie verändern sich,
aber wie?
Wortkundig? /
Wortkarg?
Zu Träumern? / Zu
Denkern?
Zu Menschen mit
Forschergeist, Herz und Freude am Teilen?
Wie einfach wäre es,
Fragebögen zu erstellen und Studien im Web 2.0 durchzuführen.
Wo ist der
sachkundige Marktschreier für den User?
Der Weblerner wird
vielleicht vorwiegend nach "Publikationen" suchen, aber - leider oder
wie schön - alles und jeder ist im
Fluss.
Im Web-Leben gibt es
kein Endergebnis und keine abgeschlossenen Inhalte. Das Web pulsiert mit den
Impulsen.
Maßlosigkeit oder
kleine Häppchen verdauen?
Das Weblernen
geschieht stückchenweise mit kleinen selbständig zusammengefügten / lose
verlinkten Mikrocontent-Häppchen.
Ein zur Maßlosigkeit
neigender User des Web 2.0 ist vergleichbar mit einem Römer auf dem Triclinium
(=Speise-Sofa, siehe Link 2). Neben dem Verdauen muss er wieder ausspucken.
Das ist zuviel des Guten und erinnert an den Mathäus-Effekt (4):
Er muss mit einer Geldstrafe rechnen, wenn er etwas teilt, das nicht schöpferisches Gemeingut ist (siehe cc-Lizenz, Link 5).
Märkte sind
Gespräche!
Web2.0 ist ein Jahrmarkt der kommunikativen Möglichkeiten!
Das ist zuviel des Guten und erinnert an den Mathäus-Effekt (4):
Wer hat, dem wird gegeben.
Wer nicht hat, dem wird genommen werden.
Letzteres kann einem User natürlich auch im Web passieren.Er muss mit einer Geldstrafe rechnen, wenn er etwas teilt, das nicht schöpferisches Gemeingut ist (siehe cc-Lizenz, Link 5).
Wer die meisten
Vorkenntnisse hat, der tritt nicht in dieses Lizenz-Fettnäpfchen, sondern holt
sich aus Lehrinhalten mehr heraus.
Er wird nicht Löffelchen voll mit Chunks,
sondern gefüllte Chunks-Eimer an Information in sich hineinschaufeln (4).
Internationale Kommunikation und Vernetzung am Busbahnhof München ZOB |
Web2.0 ist ein Jahrmarkt der kommunikativen Möglichkeiten!
Neben dem
Einverleiben von maßlos angebotenen Mikrocontent-Häppchen zum Lernen auf dem
'Web-Sofa" findet glücklicherweise auch Web2.0-Kommunikation mit engen Freunden und mit lose vernetzten
Bekannten statt. Da gibt es auch keine Sitzordnung wie damals bei den Römern im
Speisezimmer (2).
Das Web 2.0 möge
nützen und wohl bekomme es!
_________________________________
Dr. med. Anne Zehentbauer
_________________________________
Dr. med. Anne Zehentbauer
_________________________________
(1) Hikikomori
(1) Hikikomori
(2) Im römischen
Reich bestand der Speisesaal aus drei Speisesofas (Klinen), die hufeisenförmig
um den Tisch (mensa) angeordnet waren.
(3) 'Die
Verwandlung' ist eine im Jahr 1912 entstandene Erzählung von Franz Kafka
(3)http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Verwandlung
(4) Mathäus Effekt
(4) Mathäus Effekt
Wer hat, dem wird gegeben. Wer nicht hat, dem
wird genommen werden.
(5)
Creative_Commons /cc
(5) http://de.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons
(6) Informelles
Lernen
(6) http://de.wikipedia.org/wiki/Informelles_Lernen
(7) Sage mir, wie Du moocst / lernst / arbeitest / sprichst und ich sage dir,
wer du bist.
(7) https://plus.google.com/111634746643816111742/posts/2K3RSDzdW5j
________________________
(8) Give meaning to data
(8) https://plus.google.com/111634746643816111742/posts/8Apz1MgUhcX