Wie lebt sich's gut?

Wenn moderne Rumpelstilzchen selbst Stroh in Gold verwandeln …
Gestern buck ich.
Heute saug ich.
Morgen reis ich.
So lebt sich's gut - vielleicht.
Nur - hm - was brau ich?

Wenn moderne Rumpelstilzchen selbst Stroh in Gold verwandeln, dann brauchen sie das geeignete Handwerkszeug und Menschen, die sie ihr Ding machen lassen ...

Analysandin seufzt: Das eigene Ding machen - uff! Ich bin über siebzig Jahre jetzt und habe mich noch immer nicht von meiner Vergangenheit genügend abgenabelt - ich meine damit diese Verinnerlichung von Mütter- und Väterbildern. Wenn ich da an die Erziehung zur Härte denke, z. B. an das Buch 'Die deutsche Mutter und ihr Kind' ...

Psychoanalytikerin: Die damalige Erziehungsform beeinflusste die Mütter der Kriegs- und der Nachkriegsgenerationen. Ich erinnere mich gerade so ungefähr an einige Aussagen aus diesem Buch von Johanna Haarer:
Wenn ihr Säugling schreit, dann stellen sie ihn kalt.
Stillen Sie zu festen Zeiten.
Der Säugling muss sich dem Willen der Mutter unterordnen.

Analysandin weint: Später musste ich auf einem Holzscheit so lange knien, bis ich etwas so äußerte, wie der Vater es für richtig hielt und anschließend musste ich sagen, dass ich ihn lieb habe. Er war Soldat gewesen und war es in der Familie immer noch ...

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Bericht: Anna Maria Zehentbauer

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Quellenangaben:


(1) Rumpelstilzchen - methodisch-didaktische Hinweise.
http://www.persen.de/media/ntx/persen/sample/23586DA5_Musterseite.pdf
(2) Obwohl Johanna Haarer keine Ausbildung in Pädiatrie oder Pädagogik hatte, begann sie nach der Geburt ihrer ersten Kinder 1933 in Zeitungen über Säuglingspflege zu schreiben.
1934 erschien ihr erster Ratgeber zur Säuglingspflege: Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind. Dieser Ratgeber war eng an den von Adolf Hitler in 'Mein Kampf' skizzierten Erziehungsvorstellungen orientiert.
Auch nach 1945 wurden die Bücher von Johanna Haarer in den Westzonen und der Bundesrepublik Deutschland in formal von nationalsozialistischer Terminologie bereinigter Form wieder aufgelegt und beeinflussten somit die Mütter der Kriegs- und der Nachkriegsgenerationen.
Eine Approbation erhielt Johanna Haarer in der Bundesrepublik nicht mehr; sie arbeitete jedoch bis zu ihrer Pensionierung 1965 in Gesundheitsämtern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_Haarer
(3) Psychiatrisierung unsoldatischen Verhaltens während des zweiten Weltkreges. Nach dem Krieg spielte der Anstaltspfarrer und die Ärzte-Bruderschaft in den Anstalten weiterhin bei dem Wahnsinn mit:http://psychopathologisch.blogspot.de/2012_08_01_archive.html
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Foto: Dyson-Staubsauger
 by Anna Maria Zehentbauer

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