Veränderung setzt voraus, veränderbar zu sein.
Wer psychotherapeutische Gespräche
sucht, der sollte eine gewisse Sensibilisierung für sich selbst und für andere besitzen.
Keiner darf glauben, dass der
Partner oder die Umgebung pflegeleichter werden müssen.
Wir selbst sollten mehr
Altruismus pflegen, auf unsere Mitmenschen zugehen - uns online und offline
austauschen - und uns gegenseitig helfen
und mit unserer Erfahrung unterstützen (Link 2 – 4).
Neun von zehn Briten zeigen selten einen Akt von Hilfsbereitschaft (siehe Studie, Link 1).
Das spricht für eine gewisse
Hilflosigkeit im Miteinander.
Verschwindet die
gegenseitige Fürsorge überall?
Altruistische Verhaltensweisen sind nicht ausgestorben.
Wir erleben sogar einen ‚every day digital altruism’ (6).
- Da klicken Menschen Stiftungen an und spenden.
- Da existierten kreative digitale Altruisten, die Websites
gestalten, um Projekte für Hilfesuchende zu unterstützen.
- Da wird produziert und gestaltet für ’greater good’ (6).
Wir erleben Altruismus bei Menschen, Tieren und Pflanzen, z.
B. bei Bakterien (7).
Altruismus im übertragenen Sinne - nämlich als
Regulationsprinzip – kommt sogar im Kleinen als ‚prosoziales biologisches
Verhalten’ vor.
Beim programmierten Zelltod sehen gewisse Zellen in unserem
Körper ein, dass sie sterben müssen. Ihr Weiterleben würde zu Krankheiten
führen. Beschädigte Zellen könnten sich zum Beispiel zu Krebszellen
umwandeln.
Nichtbeachtung und nicht beachtet zu
werden machen krank.
Das Zünglein an der Waage für die
Interessensbalance zwischen Egoismus und Selbstlosigkeit (Altruismus) muss ein
Mittelmaß finden.
Die Liebe gehört in beide
Waagschalen gleichermaßen.
Auf der einen Seite fällt die
Liebe zu sich selbst ins Gewicht
und auf der anderen Seite
die zu den Mitmenschen.
Heraus aus der lieblosen Dysbalance!
Niemals darf auf einer Seite ein Arm
einer Balancewaage bis zum Anschlag auf das Maximum herunterfallen.
Sie wissen selbst aus Ihrer
Kindheit, wie weh das tut, wenn zum Beispiel von einer Balkenschaukel ein
Partner unerwartet absteigt und Sie selbst - zuvor noch hoch oben – auf den
Boden knallen.
Sich von rüde verhaltenden
Mitmenschen zu distanzieren oder aus einem menschlich unterkühlten Isolationsloch
zu klettern und wieder hin zu einer wärmenden Gemeinschaft zu finden, gelingt vielleicht mithilfe von psychotherapeutischen
Gesprächen.
Auf alle Fälle spielen sich
Veränderung und Gemeinsinn nicht nur im Kopf ab.
Liebe – also die passende Ingredienz –
ist Voraussetzung bzw. das Rezept für
das Gelingen von Beziehung.
Das gilt für die Partnerschaft und für größere und große Gemeinschaften genauso wie für das Kochen.
Dem Denken und dem Verlangen nach Beziehung
muss die Praxis folgen.
Niemand lernt Kochen dadurch, dass er im
Kochbuch blättert.
Niemand lernt Kochen dadurch, dass er im Kochbuch blättert. Wer beim Kochen auf die heiße Herdplatte fasst, der weiß wovon er seine Finger lassen muss. |
Das Experiment und die Erfahrung
führen zu Verhaltensänderungen.
Wer beim Kochen auf die heiße Herdplatte
fasst, der weiß wovon er seine Finger lassen muss.
Das Experiment und die Erfahrung führen
zur Verhaltensänderung, zur gewünschten partnerschaftlichen Beziehung und /
oder zu einem leckeren Gericht.
Einfache Dinge - wie Gespräche – können große Veränderungen
bewirken.
Psychotherapeutische Gespräche sind off-
und online möglich.
Ein akut Hilfesuchender wird einen
Psychotherapeuten in seiner Nähe aufsuchen.
Ein noch etwas zögerlicher Ratsuchender kann
sich als Zuschauer (Lurker) im Internet vorerst betätigen und entsprechende
Beiträge bei Social Media - zum Beispiel bei Facebook oder Google plus - lesen.
Vielleicht ist der nächste Schritt ein
Like oder ein Plus?
Ein anderer interessiert sich mehr für
Lernvideos zu speziellen Themen bei YouTube (2 – 4). Er findet dort Rat.
Weitere Interessierte suchen bei
Communities Antworten auf ihre
speziellen Anliegen.
Irgendwann wird dem etwas skeptischen
User sogar ein vorsichtiges Kommentieren
möglich und ein gegenseitiges Fördern und Sammeln von Ideen? Leiden macht schließlich Denken und
gleichzeitig erfinderisch.
Vielleicht gründet der eine oder andere
User sogar eine eigene Selbsthilfegruppe oder erstellt Videos (2 – 4) zu
einem speziellen Thema?
Das Internet ist als Selbsthilfe-Netzwerk
zu betrachten.
Werden sich seine Benützer zur altruistischen Schwarmintelligenz entwickeln?
Im Netz ist vieles möglich.
Jeder User ist gleichzeitig Sender und
Empfänger.
Der User als Sender sorgt – als reale und
unter normalen Umständen nicht zu verbiegende Person mit einer bestimmten
Absicht (mens auctoris, siehe Link 9) -
für digitalisierte Inhalte und für virale Effekte zugunsten der
Allgemeinheit.
So ein User könnte natürlich sehr wohl
verbogen werden.
Laut Jean-Paul Sartre kann das verbogene Sein 'sogar für eine sehr große Zahl von Personen der normale Aspekt des Lebens sein.' Ursache wäre die ‚sogenannte komplizenhafte Reflexion’ (7).
Laut Jean-Paul Sartre kann das verbogene Sein 'sogar für eine sehr große Zahl von Personen der normale Aspekt des Lebens sein.' Ursache wäre die ‚sogenannte komplizenhafte Reflexion’ (7).
Jeder - auch der komplizenhaft Reflektierende - ist zu ermutigen, seinen Altruismus im Sinne von prosozialem Verhalten (6, 7) - online und
offline - auszuleben, bzw. wieder zu entdecken. Ein Mitläufer könnte dabei heraus aus der Herde von Komplizen finden.
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Sich
selbst helfen, dem nächsten helfen, Selbsthilfegruppe on- oder offline oder
doch eine Psychotherapie mit Einzelgesprächen beim Psychotherapeuten?
Erfolgreiche Psychotherapie?
Was bringt der Psychotherapie-User an förderlichen
Eigenschaften mit?
1. Verantwortlichkeit und Verpflichtung
Wer sich auf irgendeine Art von Arbeit an sich selbst
(Psychotherapie oder Coaching, Link 5) einlässt, sollte
- die Verantwortung für sich selbst übernehmen
und auch
- die Verpflichtung, sich zum Besseren zu
verändern.
2. Kritisches Denken, Aufnahmefähigkeit und Akzeptanz
„Mein Partner begleitet meine Ziele nicht.“
Das interessiert nicht besonders.
Kritik an sich selbst (8) und Reflexionen sind von wesentlich größerem Interesse.
Aufnahmefähigkeit - mit Ohr und Auge - ist wichtig.
Ein offenes Ohr für Kritik und Akzeptanz von
unangenehmer Rückmeldung während der psychotherapeutischen Gespräche
sollte der Ratsuchende mitbringen.
3. Bewusstheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit
Bewusstheit und Ehrlichkeit sind förderliche Eigenschaften für
Verhaltensänderungen.
Während einer
Psychotherapie öffnen wir uns unserer problematischen Lage.
Wir erörtern, was da wirklich bei uns vor sich geht.
4. Rhythmus, Wärme und Beständigkeit (Konstanz)
Der Weg zur Veränderung ist anstrengend wie eine Pilgerreise. Eine Pilgerreise ist ein Tanzboden des
Ausprobierens. Auf den Wegstrecken
entsteht ein kontinuierlicher Ablauf in einem bestimmten Rhythmus.
Auf dem vorgegebenen Pilgerweg gibt
und erhält der Pilger Wärme
und erlebt Beständigkeit und Rituale.
Dabei ist es ziemlich egal, ob es
sich um den Gang nach Mekka, nach Santiago de Compostela, ins Internet oder zum
Psychotherapeuten handelt.
5. Flexibilität, Ichstärke, Beharrlichkeit, Konsequenz (konsequentes Handeln)
Flexibiltät – manchmal auch Akrobatik – und Ichstärke werden abverlangt.
Nur nicht umkippen und aufgeben! Beharrlich den Weg verfolgen!
Werteorientiertes, konsequentes, altruistisches Handeln -
also auch gelegentlich zum eigenen Nachteil, aber für das Gemeinwohl – sind
vorhandene oder zu erwerbende Fähigkeiten.
Wenn Sie schon eine Pilgerreise hinter sich haben, dann kennen
Sie das eigene Leid und das der Mitpilger während der Wanderung.
Ihre Wasserflasche ist schon halb leer, aber ein Mitpilger ist am
Verdursten.
Pilger leiden an riesigen Blasen an den Füßen und kollabieren
bei Hitze.
Die Beurteilung der Lage und rasche selbstlose Hilfe sind da angezeigt.
Die Beurteilung der Lage und rasche selbstlose Hilfe sind da angezeigt.
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Welche Eigenschaften hat der Therapeut?
Er besitzt Eigenschaften wie der Hilfesuchende.
Er kennt selbst das Leid des Pilgerreisenden.
Auch ein Therapeut kann sich im Urwald der Gefühle verirren.
Der Unterschied zum Hilfesuchenden dürfte darin bestehen, dass der Therapeut mehr Theorie und Praxis über lange Zeit darüber erwerben konnte, wie man aus Orientierungslosigkeit, Irrung und Verwirrung möglichst rasch wieder einigermaßen herausfindet.
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Am Pilgertisch und bei einem therapeutischen Gespräch ist das
Geben nicht seliger als das Nehmen.
Beides
kann großartig sein.
Bei den
Treffen am improvisierten off- oder online vorhandenen Pilgertisch des Teilens (oder am Tisch des Psychotherapeuten) herrscht
Aufrichtigkeit und Authentizität. Negative Seiten werden von keiner Seite
verleugnet.
Bei diesen
Gesprächen sind die Ingredienzen stimmig.
Es duftet nach Echtheit.
Es duftet nach Echtheit.
Am Pilgertisch des Teilens |
Die konstruktiven Gespräche und neu
erworbenen Perspektiven während einer Pilgerreise (vielleicht während einer im
übertragenen Sinne ‚psychotherapeutischen Pilgerreise’) lernt jeder ‚Pilger’ schätzen.
Sind wir nicht alle 'Pilger'?
Als 'Pilger' werden wir, nach zahlreichen erfreulichen Ereignissen bereichert, darauf bestehen, dass wir – im Sinne von Sartres Forderung – „wirklich und wahrhaftig wir selbst sein müssen“. (7)
Als 'Pilger' werden wir, nach zahlreichen erfreulichen Ereignissen bereichert, darauf bestehen, dass wir – im Sinne von Sartres Forderung – „wirklich und wahrhaftig wir selbst sein müssen“. (7)
Vielleicht kommt – im Lauf des Lebens oder nach einer erfolgreichen Psychotherapie -
als Sahnehäubchen noch etwas mehr Flexibilität und Kreativität obendrauf?
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http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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Dr. med. Anne Zehentbauer
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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Quellenangaben:
(1)
Nine in 10 Britons rarely perform a simple act of kindness
(1) http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/10489732/Nine-in-10-Britons-rarely-perform-a-simple-act-of-kindness.html
(2)
(2) http://www.bimsev.de/n/userfiles/downloads/gute-lernvideos.pdf
(3) Bildung und
Bildungsresourcen bei Bims
(3) http://www.bimsev.de/n/
(4) Selbermachen
von Videos
(4) http://www.ununi.tv/de/content/was-sind-gute-erkl%C3%A4rvideos-und-wie-werden-sie-gemacht-ein-gespr%C3%A4ch-mit-sandra-sch%C3%B6n
(5) Are you coachable
(5) http://feedly.com/e/RG5vsDO4?utm_content=buffer26104&utm_source=buffer&utm_medium=twitter&utm_campaign=Buffer
(6) Altruismus im digitalen
Zeitalter
Immer mehr digitale Plattformen
ermutigen uns, unsere selbstlose Seite online auszuleben.
(6) http://techland.time.com/2013/12/02/altruism-in-the-digital-age/#ixzz2mMcq1bPc
(7) Altruismus
(7) http://de.wikipedia.org/wiki/Altruismus
(8) Kritik
(8) http://de.wikipedia.org/wiki/Kritik
(9) Authentizität
(9) http://de.wikipedia.org/wiki/Authentizit%C3%A4t
(9) Authentizität
(9) http://de.wikipedia.org/wiki/Authentizit%C3%A4t
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